90,1kg und die tägliche Verführung

Ich bin für gewöhnlich ein Mann eiserner Disziplin, zumindest wenn ich mir etwas ganz fest vornehme.
Es hat aber seine Gründe warum ich einen Abspeckblog besitze. Ich bin leicht zu verführen und lasse ungern was verkommen.
Schon las Kind hat man mir beigebracht, daß es sonst regnen wird.

Außerdem bin ich ein Rotzaffe, der den Luxus täglichen Essens nicht zu schätzen weiß, weil damals (TM) gab es nichts. Gar nichts!
Man mußte hungern, war schwach und unterernährt und mußte froh sein, wenn man nach stundenlangem Anstehen ein trockenes Stück Brot auf Bezugsschein bekam. Wie kann ich verzogener Lausbub dann den leckeren Kohlrabi verweigern und den Joghurtbecher nicht bis zum letzten Joghurtmolekül auskratzen? Kennt ihr das auch oder so ähnlich?

Das hatte Folgen. Bis heute muß ich manche Dinge zwanghaft aufessen. Vor allem wenn sie leckerst schmecken und vom Verderb bedroht sind.

Wie die gestrige Pizza meiner Mutter. Wir waren auf dem Wahlkampftreffen und sie bestellte sich Pizza. Natürlich schaffte sie die nicht ganz und schob mit ein Viertel hin. Nein! Konnte ich leider nicht sagen und schob mir die Pizza mit 250kcal. in den Rachen. Ähnliches passiert mit “Schau mal was ich leckeres gefunden habe” oder von anderen Teilen der Familie auch als “Ich hab was gebacken” oder “Wollen wir Popcorn machen” bekannt ist.

Leider besitze ich keine grenzenlose Härte gegen diese Verführungskünste. Ich bedauere das, muß aber damit leben. Ich hasse mich selbst dafür, spätestens am nächsten Morgen auf der Waage.

Heute gibt es ein Abendessen, weil der heutige Tag auf einen sozial verträglichen Feierabend fällt. Ich weiß aber noch nicht was es geben wird.

Bis dahin gilt: Der Geist willig, das Fleisch ist schwach.

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